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Immer mehr steirische Winzer setzen auf PIWIs

Blogbeitrag von Nina Wessely

Einmal im Jahr lädt der Verband der biologisch wirtschaftenden Bauern in der Steiermark, die «Bio Ernte Steiermark», mit der BioAustria, zur Verkostung ihrer Weine aus ganzheitlich bearbeiteten Rebbergen. Diese Verkostung fand heuer auf der HerrgottsHö statt, so der Vulgoname des Hofes nahe Stainz, auf dem der Winzer Christian Strohmeier mit Familie seine Weine keltert.

Winzer Christof Winkler-Hermaden aus der Südoststeiermark hat Wetterdaten der letzten Jahrzehnte nach Kleinstregionen ausgewertet und kommt zur Erkenntnis: Es wird wärmer, aber auch nässer in diesen Breitengraden. Das zeigen auch die verkosteten Weine im Jahrgangsvergleich eindrücklich. Stilistiken verändern sich, insbesondere aber auch die Bedingungen, die die Winzer in ihren Weinbergen und Trauben vorfinden. Wetterkapriolen nehmen zu, davon berichten Winzer aus allen Teilen des Landes, die zunehmende Feuchtigkeit ist dabei eine der Herausforderungen, die Winzer in der Steiermark, im Süden Österreichs, besonders beschäftigt.

Die Piwi Parole

Die Antwort von Winzern wie Georg Thünauer vom Weingut Thünauer in Eichberg, Südsteiermark, auf steigenden Niederschlag in einer ohnehin nassen Region lautet: PIWIs, also robuste Rebsorten, die auch mit wenigen Spritzungen resistent gegen zwei grosse Gefahren im Weinbau, den Echten und Falschen Mehltau, sind. Thünauer belegt seine These mit dem Bericht zur heurigen Ernte 2023: «Wir hatten heuer in der Region 1400mm Niederschlag, das bedeutet einen hohen Krankheitsdruck. In unserem 35 Jahre alten Sauvignon-blanc-Weingarten konnten wir immerhin 50 Prozent Ertrag einfahren. Bei den fünf Jahre jungen Sauvignon blanc-Reben lagen wir gerade einmal bei zehn Prozent Ertrag. An diesen Weingarten grenzt unser Muscaris an, eine PIWI-Sorte. Hier gab es Vollertrag.»

Darauf folgte eine Reflexion von Strohmeier und einigen seiner Winzerkollegen, die in der traditions- und herkunftsgeprägten Weinwirtschaft Seltenheitswert hat: «International ist Österreich – wenn überhaupt – bekannt für seinen Grünen Veltliner. Sauvignon blanc, wofür die Steiermark steht, ist international nicht relevant und schon gar nicht unser Schilcher», heisst es inmitten der Region, die für diesen Roséwein, gekeltert aus Blauem Wildbacher, bekannt ist. Wer in der Steiermark in Zukunft naturnahen Wein mit einem Bruchteil der Spritzungen, die traditionelle Rebsorten verlangen, produzieren wolle für den sei die Antwort klar: Sie lautet pilzwiderstandsfähige Rebsorten, kurz PIWI.

Hast du schon einmal einen PIWI-Wein aus der Steiermark probiert? Schreibe deine Erfahrung in die Kommentare!

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